Your Worst Poker Enemy

Your worst poker enemy
Autor: Alan N. Schoonmaker
Sprache: Sprache: Englisch
Seiten: 256

In Kürze:
Psychologie, Die mentalen Stärken und Schwächen beim Pokern erkennen

Review

Beim Pokern bin ich ein Spieler, der auf die Dauer auf kleinen bis mittleren Levels gewinnt. Da ich aber das Gefühl hatte, mein Spiel sei sehr gut und mein theoretisches Wissen über das Pokern riesig (ich lese Bücher, Foren, diskutiere mit anderen Spielern) suchte ich etwas, dass mir verhelfen würde, auf der mentalen Seite 100% aus mir herauszuholen, denn ganz ehrlich: Wie oft hast Du schon mit AK ein All-In gecalled, obwohl du wusstest, dass es in dieser Situation eigentlich ein Fehler war? Das muss doch Ursachen haben!!!

Das Buch enthält – wie es zu erwarten war – keine einzige taktische Anweisung für das Pokern selbst, es befasst sich ausschliesslich mit der Psychologie! Mit Psychologie sind nicht Tells von Gegnern gemeint, sondern die psychischen Ursachen, welche für Fehler beim Pokern zuständig sind. Das Buch wirkt mit seiner Kern-Botschaft ernüchternd! Auf den ersten Dutzenden von Seiten sagt Autor Schonmaker: ‹Du musst dir selbst eingestehen, dass du Scheisse spielst! Wenn du wirklich gut wärst, würdest du schliesslich mehr Gewinnen! Also, Lerne dazu, mache Notizen, führe Statistiken, finde heraus, wo du profitabel spielst und wo nicht….›. Diese Message des Buchs zieht sich leider etwas in die Länge. Ich war sogar etwas enttäuscht, denn ich wusste, dass das Problem bei mir liegt, deshalb hatte ich ja das Buch gekauft. Ich hätte mir etwas konkretere Hinweise gewünscht.

Die letzten 100 Seiten sind jedoch sehr gut. Einerseits wird beschrieben, wie man sich auf wechselhafte Bedingungen einstellen kann, was im beim Pokern extrem wichtig ist. Auf der anderen Seite ist das Kapitel ‹Handling Stress› top! Gerade bei grösseren Turnieren im Live-Poker hatte ich immer Stress-Symptome, welche mich daran hinderten, mein bestes Poker zu spielen, weil ich vorher nicht zur Ruhe kam und am Turnier selbst dann schon sehr müde war und oft voreilige Entscheidungen traf.

Alles in Allem würde ich dieses Buch nur den Spielern empfehlen, die schon sehr viele Bücher über Poker Strategie gelesen haben und das Gefühl haben, auf der mentalen Seite noch nicht 100% aus sich heraus holen zu können. Verkaufsproblem Nummer eins für dieses Buch ist jedoch der Umstand, dass selbstverliebte, überhebliche Spieler, die dieses Buch unbedingt lesen sollten, sich nie dazu herunter lassen werden, es zu kaufen.

Wer viel lernen will und demütig genug ist, einzusehen, dass er mehr tun muss, der kann vom Nachfolger Your Best Poker Friend von Alan N. Schoonmaker stark profitieren. In diesem Buch geht es darum, die eigenen Schwächen in der Planung seines Pokerspiels auszumerzen.

Um dieses Buch zu verstehen, sollten gute bis sehr gute Englischkenntnisse vorhanden sein.